Home Depot: Worauf Aktionäre bauen können 26.04.22
Ein Handelssegment, dass mich seit der Pandemie wahnsinnig fasziniert sind die Baumärkte. Wer hätte gedacht, dass es in Europa, ja weltweit so viele Heimwerkernationen gibt. Hornbach-Firmenschef Albrecht Hornbach meinte in der Süddeutschen, dass sich „ein Jahrzehnt des Zuhauses“ anbahnt und wenn man sich die Zahlen, Daten, Fakten der Baumärkte anschaut, spricht vieles dafür. In den USA kommt hinzu, dass viele Einfamilienhäuser im renovierungsbedürftigen Zustand sind. Die weltweit größte Baumarktkette Home Depot übertraf 2021 erstmals die Umsatzmarke von 151 Milliarden Dollar. Das sind 40 Milliarden mehr als noch vor zwei Jahren. Der Nettogewinn lag bei 16,4 Milliarden Dollar und die Aktionäre erhalten eine um 15 Prozent höhere Quartalsdividende, eine Erhöhung das 13. Mal infolge. So weit, so gut. Heuer könnte sich das Wachstum ein wenig abschwächen, rechnet der Konzern. Ein Jammern auf hohem Niveau bei Home Depot. Der Do-it-yourself-Boom hält an, da bin ich mir sicher. Insgesamt lassen die Heimwerker in Übersee 900 Milliarden Dollar im Jahr in den Märkten liegen. Die Frage ist, ob man bei dem Aktienpreis noch einsteigen sollte. Die Aktie ist in den letzten drei Jahren um 51 Prozent gestiegen, und dies trotz Kurskorrekturen seit Jahresbeginn von über 25 Prozent. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei knapp 20. Beachtlich ist aber, dass die Home Depot-Aktie auch schon in den letzten zehn Jahren um rund 505 Prozent zulegen konnte, also 19,7 Prozent pro Jahr. Wer auf Home-Depot vor zehn Jahren gebaut und 10.000 Euro investiert hätte dürfte sich heute über rund 60.500 Euro freuen. Dazu gab es noch nette Ausschüttungen für die Anteilsscheinbesitzer. Die Dividenden-Rendite, also die Verzinsung des in die Aktie investierten Kapitals liegt aktuell bei knapp 2,5 Prozent. Home Depot könnte für mich ein Kandidat für das Langfristdepot sein. Charttechnisch ist die Aktie allerdings noch im Abwärtskanal. Auch schützt ein solides Geschäftsmodell nicht vor Pleiten. Erinnert ihr Euch noch an die Heimwerkerkette Praktiker oder die österreichischen Baumärkte Baumax? Die zu schnelle Expansion war für beide dann auch der Anfang vom Ende.
Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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