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Laufzeitfonds oder doch lieber das Sparschwein? 27.01.23


Kaum ein Tag, wo ich in mein elektronisches Postkastl nicht eine Aussendung zu einem neuen Laufzeitfonds mit einem bunten Strauß festverzinslichenrAnleihen bekomme. Mit Laufzeitfonds sind gemanagte Investmentfonds mit vornherein begrenzter Laufzeit gemeint, oftmals fünf Jahre. Kaufen kann man solche Fondsanteile nicht immer, sondern nur während der Zeichnungsfrist. In dieser Zeit kauft der Fondsmanager mit dem eingesammelten Geld die Anleihen erst ein. Er schließt dann den Fonds, weil er sonst bei sinkenden Zinsen die Rendite nicht halten könnte. Das macht die Renditen etwas planbarer, aber auch nicht risikolos, sollten Anleihen im Laufzeitfonds ausfallen. Das eingesammelte Investorengeld bleibt anschließend bis zum Laufzeitende im Fonds. Da die Laufzeitfonds an der Börse gehandelt werden, kann man die Anteile natürlich auch schon vor Laufzeitende täglich verkaufen, allerdings nur mit unattraktiven Abschlägen. Zum Ende der Laufzeit wird der Fonds dann aufgelöst und das Kapital plus erzielter Erträge an die Investoren ausbezahlt, wobei die erzielten Erträge beziehungsweise Zinsen oft schon regelmäßig jährlich an die Fondsanteilbesitzer ausgeschüttet werden. Was ich von Laufzeitfonds halte? Grundsätzlich kann ich mir so etwas nur mit Anleihen mit fixer Verzinsung vorstellen, nicht mit Aktien, wo ich keine Ahnung haben kann, wo der Kurs in fünf Jahren steht. Momentan kann ein Laufzeitfonds mit Anleihen als defensive Beimischung Sinn machen, weil ich da zumindest sicher sein kann, dass ich keine alten, noch schlechter verzinsten Bonds im Anleihefonds habe, weil sie ja der Fondsmanager frisch einkauft. Trotz allem wird es mit Anleihefonds schwer werden die Inflation zu schlagen - egal ob mit oder ohne Laufzeit, wo man heuer mit sechs Prozent rechnet und die Inflation nich wieder auf die niedrigen Niveau zurückkommen wird.  Nichts desto trotz bieten Laufzeitfonds mehr Rendite als das Sparbuch. Sie machen aber natürlich keinen Sinn, wenn ich das Geld mit Sicherheit früher als zum Laufzeitende benötige oder andererseits weiß, dass ich das Geld viel länger als deren Laufzeit anlegen möchte. Der Vorteil generell von Anleihefonds ist, ich kann auch als Kleinanleger in Anleihen investieren, wo Bond-Einzelinvestments oftmals ein Anlagesumme von 50.000 Euro und erfordern. Vorsicht, Laufzeitfonds werden oft mit stolzen Ausgabeaufschlägen verkauft, die die Rendite bei einer Laufzeit von gerade einmal fünf Jahre schon spürbar schmälern. Sie sind auch  nicht so risikoarm wie sie im ersten Blick erscheinen, weil sie für eine halbwegs attraktive Rendite aktuell schon auch riskantere Hochzins- oder Schwellenländeranleihen mit höherem Ausfallsrisiko ins Portfolio packen müssen. Es bleibt einem also auch bei Laufzeit-Fonds nichts übrig, als das Fondsprospekt gründlich zu durchstöbern und auch nach Alternativen Ausschau zu halten. Etwa nach soliden Dividenden-Aktien, die fünf Prozent aus der Portokasse ausschütten können...


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https://oe3.orf.at/podcastaward/stories/3030108/


Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung sagt Podcasthost Julia Kistner


Rechtlicher Hinweis: Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung. Denn handelt sich weder um eine Steuer-, Rechts- noch Finanzberatung, sondern nur um die persönliche Meinung der Autorin.


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Foto: Unsplash/andre taissin



Dauer: 00:03:50 https://open.spotify.com/episode/2AVAG9t9cMexsriemOh5dS


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