Zu den vielen Traditionen rund um das Thema Weihnachten gehört in Spanien auch eine Lotterie. Am Vormittag des 22. Dezember gibt es jährlich die Chance auf einen Geldregen, der das anstehende Weihnachtsfest versüßt. Da die Lotterie nicht mehr nur auf Spanien begrenzt ist, wollen auch hierzulande immer mehr Menschen teilnehmen. Wie die Lotterie funktioniert und was es dabei zu beachten gilt, erläutert dieser Artikel.
Das Spielprinzip von „El Gordo“
Bei der spanischen Weihnachtslotterie füllt der Teilnehmer anders als bei anderen Lottospielen keinen Schein aus. Vielmehr verkauft die Lottogesellschaft Lose mit aufgedruckten Nummern, die von 00000 bis 99999 reichen. Damit stehen insgesamt 100.000 Lose zur Verfügung, unter denen am 22. Dezember die Gewinner ausgelost werden. Da die Nachfrage seit Jahren steigt, gibt es mehrere Losserien. Aktuell lässt der Veranstalter jedes Los 172 Mal verkaufen und vergibt auch jeden Preis an entsprechend viele Lose.
„El Gordo“ als Hauptpreis ist mit vier Millionen Euro dotiert. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Losen ergibt sich eine vergleichsweise attraktive Gewinnchance von 1:100.000. Um die volle Summe zu erhalten, muss auf Lottoland vorher ein ganzes Los erworben werden. Lottoland ist legal und bietet außerdem noch viele weitere Losvarianten an. Beliebt ist das Zehntellos, das deutlich günstiger ist als das ganze Los. Im Erfolgsfall verspricht es dann aber auch nur einen Gewinn von zehn Prozent. Dass sich dies noch immer lohnt, zeigt das Beispiel des Hauptpreises „El Gordo“: Hier warten mit einem Zehntellos noch immer 400.000 Euro auf den Gewinner.
Nicht nur „El Gordo“ ist lukrativ
Wenn die Medien von der Lotterie berichten, konzentriert sich meist alles auf „El Gordo“. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um den Hauptpreis der Lotterie. Tatsächlich sind es die vielen weiteren Preise auf insgesamt 17 Gewinnstufen, die für die ungebrochene Beliebtheit verantwortlich sind. Gerade auf den unteren Stufen vergibt der Veranstalter jeden Preis mehrfach und schraubt somit die Anzahl der glücklichen Gewinner nach oben. Es sind diese kleinen Erfolgserlebnisse, die für den hohen Andrang bei Anbietern wie Lottoland sorgen.
Lottoland ist seriös und verkauft die Lose über das Internet. Wenige Klicks reichen aus, um die bevorzugte Losnummer zu erhalten und zwei Tage vor Heiligabend ebenfalls gebannt nach Madrid schauen zu können. Ein stationärer Losverkauf ist in Österreich hingegen nicht möglich. Die Gesamtsumme, die der Veranstalter auslobt, beläuft sich derzeit auf 2,4 Milliarden Euro. Diese Summe ist im weltweiten Vergleich einmalig, wodurch sich das große Interesse begründet.
Eine Lotterie als Volksfest
In Spanien besitzt die jährliche Ziehung mittlerweile Kultstatus. Es ist üblich, dass sich Familien gemeinsam vor dem Fernseher versammeln und die Ziehung verfolgen. Dabei besitzt jeder Spanier im Schnitt drei Lose für die Lotterie, was der Lottogesellschaft hohe Gewinne einbringt. Auch für die Verkäufer der Lose nimmt die Sonderziehung zu Weihnachten eine wesentliche Bedeutung ein. Wer das Los für „El Gordo“ oder einen anderen hoch dotierten Preis verkauft, kann im folgenden Jahr mit einem verstärkten Andrang rechnen. Rein mathematisch spielt die Losnummer aber natürlich keine Rolle. Dennoch lohnt sich der Entschluss zu einer frühzeitigen Teilnahme, da nur so die Verfügbarkeit der eigenen Lieblingsnummer garantiert ist.